Für viele Menschen sind Ebbe und Flut einfach nur Zauberei - wenn die tosende Nordsee sich ganz langsam und bedächtig zurückzieht und den Blick auf die endlose Weite des Wattenmeeres freigibt. Die Verursacher für dieses Naturspektakel sind Sonne und Mond. Die gewaltigen Massen von Sonne, Mond und Erde ziehen sich so stark an, dass das Meerwasser immer dort angehoben wird, wo die Erde dem Mond am nächsten steht. Hier bildet sich ein großer Flutberg. Durch die Fliehkräfte entsteht auch auf der gegenüberliegenden Seite ein großer Wasserberg. Und weil die Wassermenge auf der Erde immer konstant ist, sinkt der Wasserspiegel. Gleichzeitig ist an den übrigen Orten dann Ebbe.
Nun zeigt die Sonne ihre Kräfte, obwohl ihre Entfernung zur Erde wesentlich größer ist. Auch sie bewegt die Wassermassen auf der Erde und ihre Berge und Täler überlagern sich mit denen, die der Mond auslöst und das obwohl er viel kleiner ist. Die Erde dreht sich an einem Tag einmal um sich selbst und ein Ort wäre nach 24 Stunden wieder unter dem Flutberg, den der Mond erzeugt. Aber der Mond bewegt sich in 28 Tagen einmal um die Erde und ist schon ein Stück weiter gezogen. Damit erreicht jeder beliebige Punkt auf der Erde die Flutwelle zeitversetzt. Und so verschieben sich die Gezeiten um durchschnittlich 52 Minuten am Tag. In Tossens und Eckwarderhörne beginnt das Hochwasser jeweils zwanzig Minuten früher als in Burhave und Fedderwardersiel. Genau wie die Gezeiten unser Leben an der Küste beeinflussen, ist es daher auch für Dich in Deinem Urlaub wichtig, das Auf- und Ablaufen des Wassers im Blick zu behalten.